Die Analyse und Kategorisierung intertextueller Bezüge bereitet immer wieder vor allem methodische Probleme. Im Rahmen des Projekts haben wir ein Annotationstool – den Referenzannotierer – entwickelt, das Forschende bei der Analyse von Paraphrasen (und ähnlichen Phänomenen) unterstützen kann. Der Annotierer ermöglicht das Sammeln und Teilen von Paraphrasen, deren Charakterisierung anhand möglichst objektiver Kriterien und ihren Vergleich anhand der annotierten Merkmale sowie eine statistische Auswertung derselben. Alle Funktionen des Annotierers sind mit per mouse-over zugänglichen kurzen Erklärungen versehen. Der Referenzannotierer gliedert sich in zwei Teile: Im oberen Bereich kann die Paraphrase insgesamt und ihr Verhältnis zum Prätext anhand verschiedener Kategorien beschrieben werden. Diese sind aus der Forschung und unserer eigenen theoretischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen ‛Paraphrase’ hervorgegangen. Ein freies Kommentarfeld ermöglicht zudem eine individuelle Einordnung. Im unteren Teil kann das Verhältnis der Paraphrase zum Prätext auf der Wortebene anhand von Wort-zu-Wort-Beziehungen annotiert und visualisiert werden. Dies geschieht anhand lexikalisch-morphologischer Kriterien (und nicht anhand semantischer), um eine möglichst objektive und konsistente Annotation zu ermöglichen. Zusätzlich können Auslassungen und Hinzufügungen angetragen werden. |
Die Visualisierung der annotierten Wort-zu-Wort-Beziehungen zwischen Paraphrase und Prätext schafft einen neuen hermeneutischen Zugang für den Forschenden. Die Exportfunktion ermöglicht eine Weiternutzung im Rahmen von Lehre, Publikationen etc. sowie eine spätere Bearbeitung der Annotationen. Erstellt/geprüft von: Marcus Pöckelmann, Eva Wöckener-Gade, Jörg Ritter, Stephan Jödicke, Kevin Protze, Joachim Rautenberg, Felix Schulze und André Visinoni
Siehe auch: Eine Demoversion des Referenzannotierers finden Sie unter: https://paraphrasis.org?active=annotator |