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Ergebnis: „Gut habt ihr daher von euerer Seite daran getan und euch klug bedacht, als ihr euch nicht damit einverstanden erklärtet und ihm nicht erlaubtet, sich ins Privatleben zurückzuziehen. Wohl bewußt, daß eine Demokratie sich niemals für derart riesige Aufgaben sich als geeignet erweisen, die Leitung eines einzigen Mannes hingegen sie am ehesten lösen dürfte, wolltet ihr nicht zu dem Zustand zurückkehren, der nur zum Schein Unabhängigkeit, in Wirklichkeit jedoch Parteienhader war. Und indem ihr ihn erwähltet, den ihr gerade auf Grund seiner Taten erprobt hattet, zwangt ihr ihn, wenigstens für eine gewisse Zeit euer Führer zu sein.“ (Übersetzung Veh 2012) Cassius Dio verwendet hier eine Paraphrase der berühmten Stelle bei Thukydides 2,65,9 in einer der zentralen Passagen seines Werks (der Totenrede des Tiberius für Augustus) zur Charakterisierung des augusteischen Prinzipats. Daran läßt sich die Überlegung anschließen, daß Cassius Dio damit nicht nur die Beziehung zwischen Volk und Herrscher in der Zeit des augusteischen Prinzipats deutlich machen will, sondern auch eine eigene und grundsätzliche Einschätzung von Demokratie und Monarchie gibt (vgl. dazu ausf. Ch. Schubert, Eine Thukydides-Paraphrase in der Totenrede des Tiberius auf Augustus: Cassius Dios Sichtweise des augusteischen Prinzipats, in: Antike und Abendland 64, 2018, S. 79-92). |
Das hier vorgestellte Beispiel wurde im Rahmen der Projektarbeit mit beiden Verfahren zur Paraphrasensuche gefunden: Einerseits handelte es sich um eines der ausgegebenen Ergebnisse der n-Gramm-basierten Paraphrsensuche, bei welcher als zu vergleichende Texte Lukians Charon und Platons Kritias vorausgesetzt waren, andererseits wurde, ausgehend von der Platonpassage, der Lukianpassus als Ergebnis der Paraphrasensuche der WMD (in verschiedenen Konfigurationen) ausgegeben. Die relevanten Passagen lauten (mit Hervorhebung des Teil, der als Paraphrase im engeren Sinne gelten darf):
Platon, Kritias 107b-c Betrachten wir aber die Darstellungskunst der Maler auf dem Gebiet der göttlichen und menschlichen Körper unter dem Gesichtspunkt von Leichtigkeit und Schwierigkeit, den Betrachtern den Eindruck hinreichender Nachahmung zu erwecken, so werden wir sehen, dass bei Erde, Bergen, Flüssen, Wald, dem ganzen Himmel und allem, was an ihm sich findet und bewegt, wir erstens zufrieden sind, wenn jemand nur einigermaßen imstande ist, etwas so darzustellen, dass es ihnen ähnlich ist, … (Ü. H. Müller, bearb. v. K. Widdra) |
und Lukian, Charon 6,1ff.
Charon: „Ich sehe viel Land und drum herum eine große Wasserfläche und Berge und Flüsse,
größer als der Kokytos und der Pyriphlegethon, und Menschen, ganz kleine, und einige ihrer Höhlen.“ |
Kurzanalyse1 |
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